Irland: Vom Wirtschaftswunder auf die Schlachtbank
Wohin das Extremsparen an Europas Peripherie führt
Vorab im Web – Aus Sorge um mögliche Ansteckungseffekte drängten die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank die irische Regierung, sich unter den Schutzschirm der Euro-Zone zu begeben. Am 21. November stellte Dublin nach einigem Zögern den gewünschten Antrag. Auch der IWF und einzelne Staaten außerhalb der Euro-Zone (vor allem Großbritannien) wollen sich an der Stützungsaktion beteiligen. Danach soll sich Dublin aus der Finanzkrise sparen – eine zweifelhafte Vorstellung, wie Joachim Becker zeigt.
Irland galt noch bis vor kurzem als Wirtschaftswunderland. Anfangs war der Aufschwung zum Teil durch US-Investitionen angefacht. Doch führten die hohen Direktinvestitionen auch zu sehr hohen Gewinnabflüssen und einer hoch defizitären Einkommensbilanz. Das Defizit der Einkommensbilanz ist zwischen 1998 und 2009 von 9,4 Mrd. € auf 27,9 Mrd. € gestiegen. Das Bruttoinlandsprodukt, auf das sich die Wirtschaftswunderdaten beziehen, lag 2009 21,7% über dem Bruttosozialprodukt, das für die im Inland zur Verfügung stehende Einkommensmasse maßgeblich ist. Die Einkommenssituation ist also weniger rosig als es die BIP-Daten nahelegen würden ... ... dieser Artikel erscheint (in kürzerer Fassung) in W&E 12/2010 und ist reserviert für Abonnentinnen und Abonnenten. Bitte wählen Sie unter folgenden Möglichkeiten:
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