Vom 20.-22. September 2010 tagt in New York der Weltarmutsgipfel. Er soll den Stand der Umsetzung der Millennium-Entwicklungsziele (MDGs) überprüfen. Nur noch fünf Jahre sind es bis zur Zielmarke 2015. Bis dahin, so proklamierten die Staats- und Regierungschefs Anfang des Jahrtausends in der UN-Vollversammlung, soll u.a. die absolute Armut in der Welt um die Hälfte reduziert sein. Angesichts von derzeit zwei Milliarden Menschen, die von weniger als zwei Dollars pro Tag leben müssen, ist dieses Ziel kaum noch realistisch. Die Herausforderung für den New Yorker Gipfel liegt daher darin, neben neuen konkreten Initiativen zur Umsetzung über die MDGs hinauszudenken und den ihnen zugrunde liegenden sektoralen Ansatz in eine neue, integrierte Entwicklungsstrategie zu überführen. Anregungen dazu bietet dieses Dossier.
Können wir wirklich? Nicht mit Business as usual!
Drei Sonderausgaben "MDGs - 5 bis 2015":
W&E-Hintergrund September 2010: Wohlfahrtsstaatlichkeit: Kein Privileg des Nordens +++ Wirtschafts- und Sozialpolitik in Südasien +++ Neuere rechtsbasierte Ansätze +++ Wohlfahrtsstaaten und MDG-Politik in Südasien (Gabriele Köhler)
W&E-Hintergrund Juni 2010: Globale Entwicklungspartnerschaft (MDG 8) ohne Hand und Fuß +++ Eine Zwischenbilanz von MDG 8 nach zehn Jahren +++ Finanzierung und ODA-Quote - Handel - Entschuldung - menschenwürdige Arbeit - Ein Aktionsprogramm für MDG 8 (Antje Schultheis/Klaus Schilder)
W&E-Hintergrund Februar 2010: Armut und soziale Verunsicherung in Krisenzeiten: Neues Denken in der Armutsbekämpfung (Jomo Kwame Sunderam) +++ Das Konzept des "Social Protection Floor": Ein sozialer Rettungsboden gegen die Krise (Ellen Ehmke/Maria Skaletz) +++ Vermessung sozialer Sicherungssysteme am Beispiel Asien (Gabriele Köhler)
Plus vier aktuelle Artikel:
Können die MDGs doch noch erreicht werden? Die globale Wirtschaftskrise gefährdet nicht unbedingt die Millennium-Entwicklungsziele (MDGs), obwohl sie weltweit viele Arbeitsplätze und Einkommen vernichtet hat. Das schreiben die Vereinten Nationen in ihrem neuen Jahresbericht zu den MDGs. Der Bericht 2010 präsentiert etliche Erfolge, benennt aber auch die Bereiche, in denen bislang keine ausreichenden Fortschritte erzielt werden.
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Versinken die MDGs in einem Schwarzen Loch? In den Ländern mit niedrigem Einkommen (LICs) hängen das Schicksal der ärmsten Menschen und die Verwirklichung der MDGs stark davon ab, welcher Haushaltsspielraum den Regierungen bleibt, um den Kampf gegen die Armut zu finanzieren. Ein neuer Report untersucht die Haushaltssituation von 56 Ländern 2009/2010.
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Die Armut steigt - die EU-Entwicklungshilfe sinkt Die offiziellen Daten zur öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA), die die OECD jetzt veröffentlicht hat, ergeben ein düsteres Bild. Im Jahr 2009, in dem die Weltwirtschaftskrise ihren Höhepunkt erreichte, stagnierte die ODA der im Entwicklungshilfe-Ausschuss (DAC) der OECD organisierten Geber. Etliche EU-Mitgliedsstaaten schnitten schlecht ab.
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Neuer multidimensionaler Armutsindex Obwohl der Bericht über die menschliche Entwicklung in diesem Jahr erst Ende Oktober erscheinen soll, haben die Oxford Poverty and Human Development Initiative (OPHI) und das UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) schon jetzt ihren neuen Armutsindex vorgestellt.
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