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11-2004

Artikel-Nr.: DE20050304-WE-11-2004

11-2004

Im Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung (W&E) 11/2004 lesen Sie:

* G20-Treffen in Berlin: Vorläufer eines Globalen Wirtschaftsrats?
Vom 19.-21. November findet in Berlin das jährliche Treffen der Gruppe der 20 (G20) statt. Die Aufmerksamkeit dürfte dieses Mal weniger den Feinheiten der internationalen Finanzarchitektur gelten, die dort besprochen werden, sondern vielmehr der Gruppe selbst. Denn seit diesem Frühjahr wird in hochrangigen Kreisen die Frage diskutiert, ob die G20 der Finanzminister zu einer G20 der Staats- und Regierungschefs aufgewertet werden sollte, um die zunehmend ineffektive und als unrepräsentativ geltende G8 als höchstes weltwirtschaftliches Steuerungsorgan zu ersetzen. Einen Überblick gibt Rainer Falk. ???50018895a40f13501???

* Die Ölpreis-Hausse und Afrika: Ein Versäumnis rächt sich
Mitte Oktober hat die Regierung Sambias bis zum Jahresende die Importsteuern auf Rohöl ausgesetzt. Das bedeutet einen Einnahmeausfall von 2 Mio. €. Bleiben die Ölpreise hoch und die Importsteuer auch 2005 ausgesetzt, erhöht sich der Einnahmeverlust auf 10 Mio. € jährlich – 3% des sambischen Staatshaushalts. Die Auswirkungen der jüngsten Ölpreis-Hausse auf die armen Länder im Süden analysiert Jörg Goldberg.

* Ratifizierung des Kyoto-Protokolls: Doch was bleibt übrig vom Klimaschutz?
Rechtzeitig zur 10. Vertragsstaatenkonferenz (COP 10) der Klimarahmenkonvention, die vom 6. bis zum 17. Dezember 2004 in Buenos Aires stattfinden wird, erwarten die Vereinten Nationen den Eingang der Urkunde über die russische Ratifizierung des Kyoto-Protokolls. 90 Tage nach der Hinterlegung der Urkunde tritt das Protokoll in Kraft: Die Tage, bis das internationale Vertragswerk zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen völkerrechtlich verbindlich sein wird, sind also gezählt. Das Kyoto-Protokoll wird aber, so argumentieren Melanie Weber, Kristina Dietz und Achim Brunnengräber, nicht halten, was es verspricht.

* Attac diskutiert Alternative Weltwirtschaftsordnung: Gestaltung, Deglobalisierung oder Lokalisierung?
Seit 21 Monaten diskutierten Hunderte von Attac-Mitgliedern über „Wege zu einer alternativen Wirtschaftsordnung“ (AWWO). Zwischen Mitte 2003 und September 2004 gab es drei Entwürfe. Am letzten Oktoberwochenende hat der Ratschlag von Attac Deutschland, eine Art bundesweite Mitgliederversammlung, das Ergebnis der Debatte ohne Gegenstimmen gebilligt. Statt von einem „Memorandum“ ist jetzt allerdings nur noch von einem „Diskussionspapier“ die Rede (s. Hinweis). Das AWWO-Konzept und die Diskussionen darum stellt Oliver Schmidt vor.

* Habitat-Bericht zum Zustand der Städte der Welt: Was heißt hier Urban Culture?
2025 sollen 61% der Weltbevölkerung in Städten leben, so der 2. Bericht
des UN Center for Human Settlements (HABITAT) zum "Zustand der Städte der
Welt" (s. Hinweis). Man mag über die Prognose debattieren - alleine schon der Tatsache wegen, daß es eine verbindliche Definition von "Stadt" oder "städtischer Agglomeration" nicht gibt und deshalb alle Statistiken über Stadtgrößen und Verstädterungsraten fragwürdig sind. Aber das bleibt angesichts der realen Attraktivität der Städte unerheblich. Während die Stadtsysteme der westlich-kapitalistischen Länder seit Jahrzehnten bei ca. 80% der jeweiligen nationalen Bevölkerung stabil bleiben, finden wir eine atemberaubende Dynamik in vielen Teilen der Dritten Welt. Von Bernd Hamm.