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W&E 10-12/2020

Artikel-Nr.: DE20210301-WE-10-12-2020

W&E 10-12/2020

In dieser Ausgabe lesen Sie:

* Aussetzung des TRIPS-Abkommens? Patente und der Kampf gegen Covid-19
Seit Indien und Südafrika im letzten Herbst in der WTO einen Vorschlag zur zeitweisen Aussetzung des Abkommens über handelsbezogene geistige Eigentumsrechte (TRIPS) vorlegten, streiten sich Industrie- und Entwicklungsländer. Der Verteilungskampf um den knappen Covid-19-Impfstoff zeigt, dass im Kampf gegen die Pandemie gemeinsames Handeln erforderlich ist, sagen Verfechter eines zeitweisen Verzichts auf Patentrechte. Von der Debatte in der WTO berichtet D. Ravi Kanth.

* Argentinien und der IWF: Für einen Tango braucht es zwei
Nach der erfolgreichen Umstrukturierung seiner 65 Mrd. Dollar hohen Auslandsschulden mit privaten Gläubigern im letzten Sommer hat sich die Aufmerksamkeit Argentiniens nunmehr den Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zugewendet, die im November 2020 begonnen haben. Marktanalysten erwarten, dass ein neues Kreditprogramm die jüngste Abwertung des Pesos unterstützen und Argentinien gestatten wird, an die internationalen Schuldenmärkte zurückzukehren. Ein Bericht von Alexander Kozul-Wright und Bhumika Muchhala.

* Investitionsabkommen Europa-China: Durchbruch gegen den Trend
Der Europäischen Kommission gebührt ein großes Lob dafür, dass sie ein neues Investitionsabkommen mit China abgeschlossen hat. Europas aktive Diplomatie spielte bereits bei der jüngsten chinesischen Verpflichtung eine Rolle, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen – eine Entscheidung, der schnell das japanische Versprechen einer Dekarbonisierung bis 2050 folgte. Und nun konnte sie noch einen weiteren großen Erfolg erzielen, schreibt Jeffrey D. Sachs.

* Enwezors Vermächtnis: Grief and Grievance. Kunst und Trauer in Amerika
Vom 17. Februar bis 6. Juni 2021 präsentiert das New Museum in New York “Grief and Grievance: Art and Mourning in America”, eine Ausstellung, die ursprünglich von Okwui Enwezor (1963-2019; s. W&E 02-04/2019) konzipiert und nach seinem Tod kuratorisch von seinen Beratern Naomi Beckwith, Massimiliano Gioni, Glenn Ligon und Mark Nash fertig gestellt wurde. “Grief and Grievance” ist eine generationsübergreifende Ausstellung mit 37 Künstlern. Eine Übersicht von Rainer Falk.

* Historisierender Kitsch und koloniale Raubkunst: Berliner Stadtschloss: Das Imperium schlägt zurück
Größenwahnsinniger geht immer. Das im letzten Dezember neu eröffnete Stadtschloss soll seinen Protagonisten zufolge das Berliner Pendent zum Louvre bilden. Welch eine Anmaßung! Während die Öffnung des Louvre im Zuge der Französischen Revolution ein demokratischer Akt war, der dem Volk freien Zugang zu den Kunstschätzen der entmachteten Monarchie gab, ist die Wiedererrichtung des Hohenzollern-Schloss vor allem imperialer Gestus. Eine Wortmeldung von Rainer Falk mit einem Desiderat von Marlene Militz.