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03-04-2003

Artikel-Nr.: DE20040723-WE-03-04-2003

03-04-2003

Im Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung (W&E) 03-04/2003 lesen Sie:

* US-Krieg gegen Irak: Das Empire am Wendepunkt
Noch ist der Krieg in vollem Gang und kein Ende der Materialschlacht abzusehen, und schon sind zwei Debatten entbrannt, die für das Gesicht der Welt nach der Invasion entscheidende Bedeutung bekommen dürften. Die eine dreht sich um die Besatzung und den Wiederaufbau des Irak, die andere um die Frage, welches Ziel die USA als nächstes ins Visier nehmen. John Gershman beschreibt, warum der Irakkrieg ein Wendepunkt in der Architektur der US-Hegemonialordnung ist.

* US-Entwicklungshilfe: Schmiermittel für Kriegsgewinnler
Die Entwicklungsbehörde der US-Regierung, die US Agency for International Development (USAID), gehört nicht gerade zur Vorhut der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Sie verwaltet - gemessen am Bruttosozialprodukt - ein Entwicklungshilfe-Portfeuille, das nach jahrelangen Kürzungen im internationale Vergleich kaum noch ins Gewicht fällt. Doch beim Wiederaufbau des Irak nach dem Krieg beansprucht die Behörde einen der ganz vorderen Plätze - zum Nutzen der US-Wirtschaft. Eine Übersicht von Rainer Falk.

* Stränge der Globalisierungsdebatte: Der Beitrag der Regulationstheorie
Was hat eine kritische Gesellschaftstheorie zum Verständnis der Globalisierung beizutragen? Einiges, so ergibt die Auswertung der neueren Diskussion um den ursprünglich aus Frankreich stammenden Regulationsansatz. Dieser prägte entscheidend den Begriff des "Fordismus" zur Identifikation der Nachkriegskonstellation zwischen den 50er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts und analysiert die gegenwärtigen Umbrüche als "Postfordismus". Neuere theoretische Entwicklungen könnten Akzente in der Globalisierungsdiskussion setzen, argumentiert Ulrich Brand.

* Den Armen eine Stimme geben? Die IFIs verteidigen ihr Demokratiedefizit
Der Ruf der Internationalen Finanzinstitutionen (IFIs), von Weltbank und IWF, ist auf einem Tiefstand. Während die Schwächen ihrer wirtschaftspolitischen Konzepte immer deutlicher werden, treten gleichzeitig die undemokratischen Regierungsstrukturen als Ursachen der Schwerfälligkeit und Ideologietreue der Institutionen hervor. Auf der kommenden Frühjahrstagung soll erstmals über Reformen am Governance-Modell von IWF und Weltbank diskutiert werden. Eine Vorschau von Ann-Kathrin Schneider.

* Sechs Monate vor Cancún: Wohlfeile Reden statt Entwicklungsrunde
Das zentrale handelspolitische Ereignis in diesem Jahr wird die 5. WTO-Ministerkonferenz in Cancún/Mexiko vom 10.-14.9.2003 sein. Im Vorfeld ringen die WTO-Mitglieder um Kompromisse in zentralen Themenfeldern wie Landwirtschaft, Dienstleistungen, Industriezölle, TRIPS und Implementierungsanliegen der Entwicklungsländer. Allerdings ist bislang keinerlei Bereitschaft der Industriestaaten erkennbar, der wohlfeilen Rede von einer "Entwicklungsrunde" auch substantielle Zugeständnisse folgen zu lassen. Peter Fuchs analysiert den aktuellen Verhandlungsstand der laufenden Welthandelsrunde.

* Rubriken: W&E-Update (mit einer politischen Terminvorschau für das 2. Quartal 2003) und W&E-Infospiegel (mit Kurzinfos, Lese- und Tagungshinweisen)