Der Fachinformationsdienst für Globalisierung, Nord-Süd-Politik und internationale Ökologie
en

Was suchen Sie?

Doha-Runde: Der Post-Hongkong-Blues

Artikel-Nr.: DE20060213-WE-02-03-2006

Doha-Runde: Der Post-Hongkong-Blues

In W&E 02-03/Februar-März 2006 lesen Sie:

* Die Doha-Runde auf der Zielgeraden? Der Post-Hongkong-Blues
Während Seattle in der NGO-Gemeinde als Wasserscheide einer neuen globalen Bewegung galt und Cancún Anlaß zu ausgelassener Feierlaune war, machte sich im Nachgang zu Hongkong eher Frustration breit. Beklagt wurde ein „schlechter Deal“, der den Entwicklungsländern nur minimale Zugeständnisse brachte, die Doha-Runde aber vor dem Scheitern rettete (s. Januar 2006). Viel mehr als einen neuen Zeitrahmen, in dem die entscheidenden Details erst noch geklärt werden müssen, brachte Hongkong aber nicht. Und es wird von den Verhandlungen der nächsten Monate abhängen, ob die Entwicklungsländer am Ende der Doha-Runde besser oder schlechter dastehen werden. Von Rainer Falk.

* DAC-Bericht zur deutschen Entwicklungspolitik: Berlin muß sich der Kritik stellen
Wenn es um Good Governance (Gute Regierungsführung) in Afrika geht, sind sich deutsche Außen- und Entwicklungspolitiker Partei übergreifend einig, den Afrikanern nahe zu legen, sich in einem „Peer Review-Prozeß“ überprüfen und an hohen Standards messen zu lassen. Nun ist es eine Binsenweisheit, daß solche Empfehlungen umso glaubwürdiger sind, wenn man mit gutem Beispiel vorangeht. Daran hapert es aber in Deutschland ganz offensichtlich, wenn es darum geht, über die offensichtlichen Schwächen des deutschen Systems der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zu reden, schreibt Roger Peltzer.

* Bericht des EU-Parlaments über EPAs: Falsche Diagnose, falsche Medizin
Handels- und Investitionsliberalisierung taugen nicht zur Armutsbeseitigung und Förderung nachhaltiger Entwicklung in den AKP-Staaten. Das ist das Fazit eines Berichtsentwurfs des Europäischen Parlaments, verfaßt von der Vorsitzenden des Entwicklungsausschusses, der italienischen Abgeordneten Luisa Morgantini (s. Hinweis). Der Verlauf der Verhandlungen über neue Freihandelsabkommen (EPAs) steht in keinem Verhältnis zur entwicklungspolitischen Feiertagsrhetorik der EU-Kommission. Um so begrüßenswerter ist der Rückenwind aus dem EU-Parlament zu Beginn der entscheidenden EPA-Verhandlungsphase, schreibt Klaus Schilder.

* Globalisierung oder neuer Imperialismus (II): Akkumulation durch Enteignung
Das Diktum des Imperialisten Cecil Rhodes aus dem 19. Jahrhundert scheint wieder Leitlinie zu werden: „Meine große Idee ist die Lösung des sozialen Problems… Wenn Sie den Bürgerkrieg nicht wollen, müssen Sie Imperialisten werden.“ Man könnte das Wort heute ergänzen: „Wenn Sie den Wohlfahrtsstaat einreißen wollen, um die Arbeitskosten zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen Märkten zu senken, müssen Sie Imperialisten werden.“ Von Elmar Altvater (s. auch: Nr. 01/2006).

* Zwischen Diversität und Fragmentierung: Forum der Alternativen
Mehr als 70000 Teilnehmer auf über 2000 Events in 250 Veranstaltungsräumen. 4000 akkredierte Journalisten, 3000 freiwillige Helfer und über 300 Dolmetscher. Für Cândido Grzybowski, Direktor des brasilianischen Forschungsinstitut IBASE und Mitbegründer des Weltsozialforums (WSF), lag die brennende Frage zur Zukunft der Weltsozialforumsbewegung auf der Hand: „Wie können wir Diversität integrieren, ohne völlig zu fragmentieren?“ Vom 6. WSF aus Caracas berichtet Bodo Ellmers.

* Paradoxer Wachstumswahn: Immer weniger kommt unten an
Seit einiger Zeit nun dokumentieren die Berichte internationaler Institutionen eine eigentümliche Parallelität: Während die Weltwirtschaft zu hohen Wachstumsraten zurückgekehrt ist, hält die Tendenz zu Massenarbeitslosigkeit und Verarmung unvermindert an. Das Kalkül hinter der These, wonach Wachstum die Voraussetzung für Wohlergehen und neue Arbeitsplätze ist, geht immer weniger auf. Denn so lange Wirtschaft und Politik das dominierende Akkumulationsmodell stützen, bei dem Kapital gewinnt und Arbeit verliert, wird sich der paradoxe Zustand von Armut trotz Wachstum nicht auflösen lassen. Von Rainer Falk.

* Zur Lage der Welt 2006: Indien und China – Alarm oder Chance?
China und Indien treten zunehmend nicht nur als Wirtschaftsmächte, sondern auch als Verbraucher von Ressourcen und als Umweltverschmutzer auf den Plan. Angesichts der „Bedrohungen“, die von der wachsenden Bedeutung der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt als aufstrebende Global Player ausgehen, schlägt der Bericht „State of the World 2006“ des Worldwatch Institute (WWI; s. Hinweis) einerseits Alarm, andererseits sieht er aber auch Chancen für die Entstehung eines neuen Entwicklungsmodells, berichtet Uwe Hoering.

* Rubriken: W&E-Statistik (neu) und W&E-Infospiegel (mit Kurzinformationen, Lesenhinweisen und Tagungstips)

Die vollständigen Artikel lesen Sie in unserer Februar/März-Ausgabe. Diese können Sie hier bestellen >>>