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G20-Nachlese: Der neue Seoul Consensus

Artikel-Nr.: DE20101127-Art.64-2010

G20-Nachlese: Der neue Seoul Consensus

G20-Auftrag an UNCTAD: Mitarbeit an der Umsetzung des Seoul-Aktionsplans

Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) wurde nach Informationen ihres Sekretariats gebeten, bei der Umsetzung des Mehrjährigen Aktionsplans (s. Hinweise am Schluss des Hauptartikels) eine aktive Rolle zu spielen. Der Aktionsplan benennt die mittelfristigen Ziele des Seoul Consensus, in dem sich die G20 bereit erklären, "in Partnerschaft mit anderen Entwicklungsländern, und insbesondere den LDCs (den am wenigsten entwickelten Ländern) zusammenzuarbeiten, um sie beim Aufbau von Kapazitäten zur Erreichung und Maximierung ihres Wachstumspotentials zu unterstützen und so einen Beitrag zum globalen Ausgleich von Ungleichgewichten zu leisten".

UNCTAD, die bereits im Auftrag der G20 globale Investmenttrends und protektionistische Tendenzen beobachtet hat, wurde eingeladen, mit anderen Organisationen verschiedene Bereiche des Aktionsplans zu bearbeiten:

* Unter dem Motto Private Investitionen und Arbeitsplatzschaffung unterstreicht der G20-Aktionsplan, dass "einheimische und ausländische Privatinvestitionen Schlüssel für Beschäftigung, Wohlstand und Innovation sind, die ihrerseits zur nachhaltigen Entwicklung und zur Armutsreduzierung in den Entwicklungsländern beitragen". Der Auftrag an UNCTAD lautet in diesem Zusammenhang, zusammen mit anderen Organisationen quantifizierbare Indikatoren zu entwickeln, mit deren Hilfe die Schaffung von Arbeitsplätzen und weiterer ökonomischer Mehrwert aus Privatsektorinvestitionen gemessen werden können. Dabei geht es auch um die Entwicklung politischer Empfehlungen und die Unterstützung vor allem der LDCs bei der Entwicklung von Aktionsplänen, um das Geschäftsklima zu verbessern, die Vorteile aus Privatinvestitionen zu maximieren und den Regulierungsrahmen für aus- und inländische Investitionen zu verbessern, nicht zuletzt durch die Stärkung internationaler Investitionsabmachungen zwischen G20-Ländern und Ländern mit niedrigem Einkommen.

* Unter dem Motto Ernährungssicherheit, unter dem die G20-Länder die globale Politikkohärenz stärken und die Risiken für nachhaltige Agrarproduktivität mindern wollen, soll UNCTAD zusammen mit anderen geeigneten internationalen Organisationen Optionen für die Förderung verantwortlicher Investitionen im Agrarsektor entwickeln und dabei auch Optionen für die Zurückdrängung der Volatilität der Preise von Nahrungsmitteln und anderer Agrarrohstoffe entwickeln. Der Aktionsplan unterstützt auch die von UNCTAD, der Weltbank, der FAO und IFAD entwickelten Prinzipien für nachhaltige Agrarinvestitionen.

Quelle: UNCTAD